7. Regensburger Kontaktstudium

15. November 2007

Thema: Landschaft und Mensch

Über 50 Geschichtslehrer oberpfälzischer und niederbayerischer Gymnasien sowie persönlich geladene Gäste aus Real- und Fach-/Berufsoberschulen folgten der Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Regensburg, die in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Geschichtslehrerverband, vertreten durch den Bezirksfachgruppenleiter Geschichte/Sozialkunde Oberpfalz im Bayerischen Philologenverband, das 7. Regensburger Kontaktstudium unter dem thematischen Schwerpunkt „Landschaft und Mensch“ ausrichteten.

In ihren Eröffnungsansprachen gingen der Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Alf Zimmer, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien der Oberpfalz, Ltd. OStD Günther Trüb, OStR Emmer als Verbandsvertreter und der Lerhstuhlinhaber Prof. Dr. Peter Herz auf die die große Bedeutung der Zusammenarbeit von Universität und Schule ein; die aktuelle Folge der fest verankerten Institution des Kontaktstudiums durch den Lehrstuhl für Alte Geschichte garantiere die Verbindung zwischen der universitären Lehrerbildung und dem Geschichtsunterricht an den Schulen und schlage so eine Brücke zwischen Theorie und Praxis; innerhalb der Kontaktstudien an bayerischen Universitäten zeichne sich das Regensburger Modell aus durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Lehrstühle des Instituts für Geschichte und des Lehrstuhls für Botanik (Prof. Dr. Peter Poschlod).

Mit der Einbeziehung des ökologischen Aspektes historischer Abläufe durch den Vortrag von Prof. Poschlod zur Entwicklung der Kulturlandschaft aus ökologischer Sicht versuchten die Organisatoren den erweiterten Anforderungen des Faches Geschichte an den Schulen Rechnung zu tragen. Den Teilnehmern der Veranstaltung eröffneten sich dabei Einblicke in die Zusammenhänge von ökologischer und gesellschaftlicher Veränderung.

Privatdozentin Dr. Ursula Putz (Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte) präsentierte einen Überblick über die Vorgeschichte der Oberpfalz mit ihren zahlreichen Funden und wechselnden kulturellen Einflüssen. Prof. Dr. Peter Herz gelang es, das moderne Problem des allzu sorglosen Umgangs mit Energieressourcen als bereits in der Antike aktuelles Phänomen vorzustellen; die aus der entstandenen Energieknappheit resultierenden politischen Folgen zeigten die diachrone Perspektive dieser Problematik auf.

Der Vormittag wurde abgeschlossen durch einen Vortrag von Prof. Dr. Jörg Oberste (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historischen Hilfswissenschaften) zur Wasserversorgung in der mittelalterlichen Stadt, der die alltagsgeschichtliche Dimension des Themas „Landschaft und Mensch“ beleuchtete.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer des Kontaktstudiums zwischen verschiedenen Workshop-Angeboten auswählen. Mit diesen Workshops wurde dem Wunsch der Teilnehmer der Kontaktstudien der letzten Jahre Rechnung getragen, stärker aktiv an der Fortbildung mitzuwirken. Das Angebot reichte von antiken Themen (Dr. Heinrich Konen / Lehrstuhl für Alte Geschichte: Die „navis Lusoria“ – ein Projekt zur Verknüpfung von Wissenschaft und Geschichtsunterricht und Dr. Babett Edelmann / Lehrstuhl für Alte Geschichte: Reisen und Verkehr über die Alpen in der Antike) über mittelalterliche und frühneuzeitliche Fragestellungen (Dr. Josef Memminger / Didaktik der Geschichte: Stadterfahrungen im mittelalterlichen Regensburg. Eine Exkursion mit Schülern; Dr.Martin Knoll / Lehrstuhl für Neuere Geschichte: Region - Landschaft - Umwelt. Historisch-topographische Literatur der Frühen Neuzeit als Quelle) bis zur Zeitgeschichte (Dr. Oliver Braun / Lehrstuhl für Neueste Geschichte: Milieu, Mentalität und konservative Politikgestaltung: Alois Hundhammer (1900-1974). Eine altbayerische Politikerbiographie).
Die Veranstaltung wurde abgeschlossen mit einem sehr anregenden Einblick in die Internet-Ressourcen zur Bayerischen Landesgeschichte von Dr. Georg Köglmeier und Tobias Appl, MA.

Das 7. Regensburger Kontaktstudium für Geschichtslehrer unterstrich einmal mehr die Bedeutung der Vernetzung von Universität und Schule über das Angebot der Lehramtsstudiengänge hinaus. Im Namen der bayerischen Geschichtslehrer dankte OStR Emmer den Veranstaltern, der zuständigen MB-Dienststelle für die Gymnasien in der Oberpfalz, der Universität Regensburg und insbesondere Dr. Babett Edelmann vom Lehrstuhl für Alte Geschichte, vor allem auch für das zur Verfügung gestellte Material.

Theo Emmer