40. Erlanger Kontaktstudium

12. / 13. Oktober 2009

Thema: „Jubel, Feste, Jubiläen“ – Themen des 40. Kontaktstudiums für Geschichtslehrer an der Universität Erlangen am 12/13.10.2009

Die kollektive Erinnerung als Gegenstand der Geschichtsforschung nimmt häufig das Gedenken in den Fokus. 40 Jahre Kontaktstudium am Erlanger Institut für Geschichte bedeutet eine vorzeigbare Bilanz zum Nutzen der Geschichtslehrer und eine Leistungs-bilanz der „Werkstatt“ der Historiker.

Der „kollektiven Freude“ von Gesellschaften von der Antike bis zur Gegenwart waren die neun Themen gewidmet, deren Spannungsbogen von den antiken republikanischen ludi und den (Selbst-) Inszenierungen des princeps bis zu einem Ausblick auf die latein-amerikanischen Zweihundertjahrfeiern (2010) und die Olympischen Spiele in China reichte.

Besondere Schwerpunkte waren ein workshop über die päpstlichen Kontakte mit den Europäischen Randgebieten im Hochmittelalter (Forschungsprojekt des Departments) und ein Blick auf Russland 1989, dargeboten von Prof. Dr. Helmut Altrichter anhand seiner aktuellen Publikation im Münchner Beck-Verlag (2009).
Die Landesfachgruppe Geschichte/Sozialkunde bedankte sich bei den Erlanger Fach-historikern, aus der Idee von 1969 ein Kontinuum geschaffen zu haben, das weit mehr als tausend Geschichtslehrer als Fortbildung genossen haben. Ein besonderer Dank sei unserem Ehrenvorsitzenden, Prof. em. Dr. Harald Popp, OStD i.R. ausgesprochen, der auch im Jubiläumsjahr als aktiver Teilnehmer aufgetreten ist. Mit einem kleinen Prä-sent wurden dabei bedacht: Prof. Dr. Klaus Herbers, Prof. Dr. Helmut Altrichter und OStD Dr. Gerhard Hammer (Gymnasium Fridericianum).

Für 30 Kolleginnen und Kollegen bot die Jubiläumsveranstaltung als RLFB-Fortbildung Einblicke in Forschungsthemen, eine Perspektive auf die „Fortsetzung der Politik mit an-deren Mitteln“ (Dr. Bernhard Kremer), für das Denk-Fach Geschichte einen Maßstab für Formen und die Tiefendimension einer Erinnerungskultur, die sich zwischen „geschichts-vergessen und geschichtsbesessen“ (Prof. Dr. Klaus Herbers) bewegt.

Die Kontaktstudiengänge an der Universität Erlangen halten sich an das Prinzip der histo-rischen Längsschnitte. Daß unsere Fachkollegen manchen Themenschwerpunkt in aktuel-len Lehrplänen vermissen, tut dem Interesse an dieser spezifischen Form der Lehrerfort-bildung keinen Abbruch, wie die gute Mischung zwischen jüngeren und älteren Fachkolle-gen aus Franken belegt.

Die Landesfachgruppe Geschichte/Sozialkunde und der Bayer. Geschichtslehrerverband e.V. wünschen dem Erlanger Kontaktstudium eine gute Zukunft, nachdem sich Idee und Weg seit 40 Jahren als tragfähiges Fundament erwiesen haben. Wir dürfen gespannt sein, den weiteren„Wandel von Identitätsentwürfen, Lebenswelten und Geschichtsbildern“, die sich seit 1919, 1939, 1949 oder 1989 ergeben haben. Er bereichert unsere Politik-, Ideen-, Sozial- und Kul-turgeschichte allemal.

gez. Willi Eisele, OStD
Landesvorsitzender des BGLV e.V.
und der Landesfachgruppe G/Sk im bpv


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